Bienenhotel selber bauen mit unserer Nisthilfe Bauanleitung für Wildbienen

30.11.2013

Neben dem allgemein bekannten Insektenhotel, das Unterkunft für die verschiedensten Insekten wie zum Beispiel Schmetterling oder Marienkäfer bietet, gibt es noch das Wildbienenhotel.

Das Bienenhotel ist im Gegensatz zum Insektenhotel meist viel kleiner und bietet Unterschlupf für nur eine Insektenart. Die Wildbienen. Zu diesen gehören die rote Mauerbiene, Maskenbiene und die Blattschneiderbiene, um nur einige Vertreter von über 100 verschiedenen Arten zu nennen.

Gerade für Anfänger im Insektenhotelbau, ist das Selbstbauen von Bienenhotels der ideale Einstieg. Wir werden Ihnen zeigen wie man aus einer einfachen Blechdose und einer Schilfmatte ein einfaches Bienenhotel selber bauen kann. Im zweiten Teil unserer Bauanleitung erfahren Sie wie man ein Wildbienenhotel mit mehreren Zimmern mit unterschiedlichen Füllungen bastelt. Viel Vergnügen.

Einfache Wildbienen Nisthilfe

Was wird benötigt:

  • Konservendose (Durchmesser ca. 10cm)
  • Schilfmatte (Kleinstes Modell reicht)
  • Gartenschere
  • Paketschnur

Besorgen Sie sich eine große Konservendose, von ca. 10cm Durchmesser. Öffnen Sie die Dose mit einem Dosenöffner, der den Rand sauber abschneidet also keine scharfen Kanten zurücklässt. Waschen Sie die Dose gut aus, es dürfen keine Rückstände des vorherigen Inhalts zurückbleiben. Es bietet sich an die Dose bis zum Rand mit Wasser zu füllen, und das Ganze über Nacht stehen zu lassen. So wird der Eigengeruch des vorherigen Inhalts besser rausgelöst und die Bienen ziehen später schneller ein, da sie z.B. nicht vom Gulaschgeruch 😉 irritiert werden.

Nun benötigen Sie eine Schilfmatte wie sie auch für Sichtschutzwände im Garten verwendet wird. Besorgen Sie sich die kleinste Größe die Sie finden können, in den meisten Fällen reicht das vollkommen aus, um die Konservendose zu füllen.

Die Schilfmatten werden bereits aufgerollt verkauft und geliefert. Das spielt Ihnen in die Hände. Jetzt müssen Sie die Schilfmatte nur noch in der Länge kürzen, damit die Matte im aufgerolltem Zustand gerade so in die Dose passt. Achten sie auf einen engen Sitz, damit später kein Schilf herausfällt.

Nun müssen Sie nur noch mit einer Gartenschare die überstehenden Schilfrohre abzwicken und Ihr Wildbienenhotel ist fast fertig.

Besorgen Sie einen naturfarbenen Bindfaden für die Aufhängung. Bilden Sie eine Schlaufe und verknoten Sie diese. Schneiden sie ca. 50cm Schnur ab. Wiederholen Sie das Ganze um eine zweite 50cm Lange Schnur mit Schlaufe zu erhalten.

Nun könne Sie die beiden Schnüre mit Hilfe der Schlaufe um die Dose wickeln. Einmal um den vorderen und einmal um den hinteren Bereich.

Und schon haben Sie eine perfekte Aufhängung, um Ihr Bienenhotel zum Beispiel in einem Baum zu befestigen. Achten Sie darauf, dass die Dose leicht mit der Öffnung nach vorne hängt, also die hintere Schnur etwas kürzer ist. So kann später anfallendes Regenwasser besser ablaufen.

Bienen hassen es wenn Ihre Einflugschneise von Ästen oder Blätter verdeckt ist, hängen Sie die Dose also entsprechend auf. Mehr Informationen über den perfekten Standort erfahren Sie im Artikel über den richtigen Standort des Insektenhotels.

Da Sie nun warm geworden sind, wie wäre es mit einer zweiten Bauanleitung für den Bau eines etwas anspruchsvolleren Bienenhotels?

Wildbienenhotel Bauplan

In diesem Teil werden Sie lernen wie man ein quaderförmiges Wildbienenhotel mit 4 Abteilen baut.

Der Rahmen besteht aus Fichtenholz, das gut witterungsbeständig ist aber dennoch leicht zu bearbeiten ist. Eine Rückwand schützt die Wildbienen vor zu starkem Durchzug. Dazu verwenden wir eine OSB Platte, welche ebenfalls witterungsbeständig ist.

Ein Abteil enthält angebohrte Hartholzäste, in einem anderen sind Bambusstäbe aufgeschichtet, im dritten Abteil befindet sich ein Tonziegel mit verschiedenen markhaltigen Ästen und im letzten Abteil befindet sich wie im vorherigem Teil eine aufgerollte Schilfmatte.

So bieten Sie den Wildbienen Niströhren aus den verschiedensten Materialien und mit den verschiedensten Durchmessern, so dass wohl jede Biene ein passendes Zuhause findet.

Bau des Rahmens und der Rückwand

Was wird benötigt:

  • 5 Fichtenholzbretter á 30cm Länge (Dicke ca. 2cm, Breite ca. 15cm)
  • 2 Fichtenholzbretter á 15cm Länge (Dicke ca. 2cm, Breite ca. 15cm)
  • OSB Platte mit den Massen 30cm x 30cm (Dicke ca. 2cm)
  • Bambusstäbe (Durchmesser zwischen 1-2cm)
  • Hartholzäste (Durchmesser zwischen 2-15cm)
  • 1 Schilfmatte (Kleinstes Modell reicht)
  • 1 Tonziegel
  • Meterstab
  • Schraubzwinge
  • Bohrmaschine mit Holzbohrern
  • Holzschrauben
  • Astschere
  • Bleistift
  • Hammer
  • Meißel

Tragen Sie mit einem Meterstab und Bleistift die Positionen der Bohrlöcher an, wie sie dieser PDF Bauanleitung(folgt noch) eingezeichnet sind.

Die rot markierten Punkte müssen zusätzlich mit einem Holzbohrer vorgebohrt werden.

Halte Sie jetzt 2 der 30cm Bretter so mit einer Schraubzwinge zusammen, dass die Bretter einen rechten Winkel bilden. Nun können Sie die Bretter mit 2 Holzschrauben zusammenschrauben.

Um den Rahmen mit den restlichen beiden Brettern zu vervollständigen gehen Sie analog vor.

Nun muss der Innenraum des Quadrates nur noch in 4 gleich große Fächer aufgeteilt werden.

Schrauben Sie dazu die beiden kleinen Holzstücke an die passende Stelle an. Eine Schraubzwinge hilf Ihnen wieder alles perfekt rechtwinklig zu machen.

Nun fehlt noch das letzte verbleibende Große Brett, gehen Sie hier analog zu den vorherigen Schritten vor.

Abschließend wird noch die OSB Rückwand festgeschraubt. Halten Sie diese am besten mit 2 Schraubzwingen fest, um einen perfekten Sitz zu gewährleisten.

Glückwunsch der Rahmen des Wildbienenhotels ist fertig. Nun kann mit der Befüllung begonnen werden.

Befüllung des Wildbienenhotels

Hartholzabteil

Schneiden Sie Hartholzäste mit verschiedenen Durchmessern in 16cm lange Stücke. Falls Sie eine andere Brettbreite gewählt haben, passen Sie die Länge der Äste entsprechend an. Befestigen Sie diese Stücke nun mit einer Schraubzwinge an Ihrer Arbeitsplatte, so können Sie bequem mit der Handbohrmaschine und den entsprechenden Holzbohrern Löcher hinein bohren. Variieren Sie den Durchmesser der Bohrer. So erstellen Sie für jede Wildbienenart, Niströhren mit passendem Durchmesser.

Nun müssen die Äste nur noch in das Bienenhotel geschichtet werden. Freiräume kann man mit kleineren Ästen ausfüllen. Passt ein Ast gerade nicht mehr in die Freiräume können Sie mit dem Hammer nachhelfen. Das verkantet die Äste und sorgt für guten halt.

Bambusabteil

Schneiden Sie die Bambusrute ebenfalls in 16cm lange Stücke. Mit einer Astschere geht das am Besten. Richten Sie die Bambusstücke nun in das Insektenhotel. Steht das Bienenhotel, ist es leichter den Bambus zu stapeln. Wenn fast kein Bambus mehr reinpasst, helfen Sie wieder mit dem Hammer nach. So verkannten die Äste wieder und ein fester Halt wird garantiert.

Schilfabteil

Gehen Sie hier analog zur obigen Anleitung mit der Dose vor. Gegebenenfalls anfallende Freiräume in den Ecken könne Sie ebenfalls mit zusammengerollter Schilfmatte füllen oder mit Bambus bzw. kleinen Hartholzästen. Das sorgt für einen schönen Kontrast.

Tonziegelabteil

Kommen wir nun zum einfachsten und letzten Abteil. Das Tonziegelabteil. Hierzu müssen Sie einen Ziegel auf die Größe eines Abteils verkleinern. Nehmen Sie dazu Meißel und Hammer und hämmern Sie einfach den Teil weg, den Sie nicht brauchen. Setzen Sie am Besten eine Schutzbrille auf, um nicht von Ziegelsplittern verletzt zu werden. Gehen Sie außerdem sehr vorsichtig vor, um den Ziegel nicht an der falschen Stelle zu beschädigen.

Da die Wildbienen Ihre Nester nicht gerne in zu große Freiräume bauen, müssen die Waben des Ziegels noch mit Schilf, Bambus oder markhaltigen Ästen befüllt werden. Kombinieren Sie einfach die verschiedenen Äste wie es Ihnen gefällt. Sie können auch ruhig ein paar Ziegelwaben freilassen, vielleicht zieht ja ein dicker Brummer ein.

Fazit

Sie sehen mit dem richtigen Bauplan ist es gar nicht schwer selbst eine eigene Nisthilfe für Wildbienen zu bauen. Egal für welches Modell Sie sich entscheiden, die Natur wird es Ihnen danken.

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